Berlin/Königswinter, 4. April 2018 – In der Hauptversammlungssaison 2018 wird der Verband der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) die Reden der TecDAX-Vorstände auf ihre Qualität und Wirkung hin bewerten und dabei ein besonderes Augenmerk auf Ausführungen zum Thema Digitalisierung legen.
Berlin/Königswinter, 4. April 2018. Wenn am 5. April 2018 die Hauptversammlungssaison der 30 führenden Technologie-Unternehmen startet, werden berufserfahrene Redeprofis des VRdS live dabei sein, um herauszufinden, ob und wie es den CEOs gelingt, ihr Publikum zu erreichen und die Anliegen des Unternehmens zu wirksam kommunizieren.
„Wir stellen uns die Frage: Wie kommt die Wirkung der Rede zustande? Lag es an der gut verständlichen Sprache, am überzeugenden Auftritt, an der perfekten Inszenierung?“, erklärt Tanja Faust, Leiterin Rede-Analysen Wirtschaft des VRdS. Um dies zu beantworten, hat der Verband ein Verfahren entwickelt, das alle Aspekte eines Redeauftritts möglichst objektiv messbar macht. Dazu gehört auch, dass sich spezialisierte Gruppen im Anschluss Redetext und Videomitschnitt vornehmen. „Wir untersuchen das Manuskript unabhängig davon, wie der Redner es präsentiert. Oder wir sehen uns den Auftritt ganz ohne Ton an, so dass wir Körpersprache und Bewegung unbeeinflusst beurteilen können.“
Langjährige Expertise
Bei all dem greift der Verband auf das Wissen der im Verband organisierter Rede-Experten ebenso zurück wie auf jahrelange Erfahrungen in der Analyse von Hauptversammlungsreden. Denn seit 2014 besuchen VRdS-Profis die Hauptversammlungen der DAX30-Konzerne, um die Reden der Vorstandsvorsitzenden auf ihre Qualität und Wirkung hin zu bewerten. Am Ende steht stets ein Ranking der besten Redner. Ziel des Analyse-Projekts ist es, konstruktives Feedback zu geben und damit zur Verbesserung der Redekultur in den Unternehmen beizutragen. Deshalb werden die Analysen nicht veröffentlicht, sondern nur den Unternehmen zur Verfügung gestellt.
Digitalisierung im Fokus
„In diesem Jahr werden erstmals die Auftritte der TecDax-CEOs analysieren, denn wir haben unser Instrumentarium so weit entwickelt, dass wir Seitenblicke wagen möchten“, so Faust. Inhaltlich stehen Ausführungen zur Digitalisierung, dem Jahresthema des VRdS, im Fokus. „Wir werden sehen, wie die Unternehmen auf eine Entwicklung eingehen, die unsere Gesellschaft massiv verändert und viele Fragen, Unsicherheiten und Ängste mit sich bringt.“ Jacqueline Schäfer, Präsidentin des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS), meint dazu: „Gesellschaftlicher Zusammenhalt hängt auch damit zusammen, wie miteinander kommuniziert wird. Die Digitalisierung stellt einen massiven Umbruch dar – vermeintliche Gewissheiten gehen verloren, die Arbeitswelt ändert sich massiv. Als Verband möchten wir darauf hinwirken, dass Redner Antworten auf die drängenden Fragen der Zukunft geben. Denn gute Formulierungen ohne inhaltlichen Anspruch sind lediglich Phrasen.“
Weitere Informationen:
- Interview mit Tanja Faust zu Zielen des Projekts, Erfahrungen aus den Vorjahren und Arbeitsweise der Analystinnen und Analysten.
- Redenanalysen Wirtschaft