Berlin, Königswinter, 21. Februar 2020 – Der politische Aschermittwoch lebt von Überspitzungen. Auf bestimmte Formulierungen und Polemiken, die früher gang und gäbe waren, sollte aber angesichts zunehmender Verrohung in Sprache und Gesellschaft dringend verzichtet werden, fordert der Verband der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS).
„Alles, was Gegner entwürdigt oder demokratische Institutionen verächtlich macht, sollte unterbleiben“, so VRdS-Präsidentin Jacqueline Schäfer. „Auch Metaphern wie das Jagen des politischen Gegners sind in Zeiten nicht mehr hinnehmbar, in denen politisch motivierte Morde wieder erschreckende Realität geworden sind. Was früher in der Gesellschaft klar als reines Sprachbild erkannt wurde, bietet heute Projektionsflächen für Gewaltbereite.“
Reden wirkten nie allein durch die Worte, auch die gesellschaftliche Stimmung sowie die Stimme von Rednerin oder Redner sorgten dafür, welche Botschaften vermittelt würden, so die VRdS-Präsidentin. „Wer öffentlich redet, übernimmt Verantwortung. Denn Sprache bestimmt unser Handeln. Darüber müssen sich alle, die Reden schreiben und halten, im Klaren sein“, so Schäfer.