Landtagswahl: Redenschreiber suchen Bayerns besten Wahlkampfredner

Der Verband der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) startet die Initiative Rhetorikanalyse Bayernwahlkampf 2018. Gekürt wird der beste Wahlkampfredner beziehungsweise die beste Wahlkampfrednerin unter den Spitzenkandidaten.

Berlin/München, 04. September 2018 – Spätestens seit der Berliner Regierungskrise und dem angedrohten Bruch der Regierungskoalition durch die CSU sorgen die Wahlen zum Bayerischen Landtag am 14. Oktober bundesweit für Aufsehen. Viele Beobachter sorgen sich vor allem um das Niveau der politischen Auseinandersetzung und die Debattenkultur. Vor diesem Hintergrund werden berufserfahrene Praktikerinnen und Praktiker der Regionalgruppe Bayern des Verbands der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) ab Mitte August den weißblauen Landtagswahlkampf im öffentlichen Raum beobachten und im Rahmen einer Rhetorikanalyse die beste Wahlkampfrednerin oder den besten Wahlkampfredner küren.

Bereits viermal hat der VRdS unter großer Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit den besten Wahlkampfredner ermittelt. Zuletzt hatte Christian Lindner bei der Bundestagswahl 2017 als bester Wahlkampfredner überzeugt. Zuvor waren folgende Politiker gekürt worden: Bundestagswahl 2009 Guido Westerwelle, 2013 Gregor Gysi und zur Europawahl 2014 Martin Schulz. Nun wird dies erstmals auch auf Landesebene geschehen. Organisiert wird die Rhetorikanalyse von der VRdS-Regionalgruppe Bayern unter Leitung der Redenschreiberin Lisa Hilbich aus Miesbach und ihres Münchner Kollegen Christoph Meinersmann. <

Begutachtet werden die Spitzenkandidatinnen und -kandidaten aller Parteien, bei denen Experten einen Einzug in den Landtag erwarten oder zumindest für möglich halten: die CSU mit Markus Söder, die SPD mit Natascha Kohnen, Bündnis 90 / Die Grünen mit Katharina Schulze und Ludwig Hartmann als Doppelspitze, die Freien Wähler mit Hubert Aiwanger, die FDP mit Martin Hagen sowie die Linken mit der Doppelspitze aus Eva Bulling-Schröter und Ates Gürpinar. Die AfD hat keinen Spitzenkandidaten bestimmt; bei ihr wird voraussichtlich der Landesvorsitzende Martin Sichert analysiert.

Pro Redner sollen mindestens zwei verschiedene Auftritte von verschiedenen Analysten untersucht werden. Somit sind mindestens 18 Gutachten zu erstellen. Die Beurteilung erfolgt nach einheitlichen Kriterien in insgesamt sieben Kategorien: „Aufbau“, „Argumentation“, „Sprache“, „Publikumsorientierung“, „Vortrag/Auftritt“, „Inszenierung“ sowie „Umgang mit Publikumsreaktionen“. Bei der Bewertung gibt es pro Kategorie bis zu neun Punkte. Das Ergebnis wird auf einer Pressekonferenz am 4. Oktober bekannt gegeben. Die Analysen gehen den Rednern auf Wunsch im Anschluss zu.

An die Redaktionen:

Wie die Analysten arbeiten und die Kandidaten bewerten, lesen Sie hier. 

Interviewanfragen:

Die Analystinnen und Analysten des VRdS, die die Wahlkampfreden bewerten, kommen aus verschiedenen Teilen Bayerns sowie angrenzender Bundesländer. Für Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an Anja Martin, Sprecherin des VRdS, unter presse@vrds.de, Telefon 0163 63 88 900.

 

Zum Hintergrund:

Der Verband der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) ist der Berufsverband der Redenschreiberinnen und Redenschreiber im deutschsprachigen Raum. Er setzt sich im Interesse seiner Mitglieder unter anderem für die öffentliche Anerkennung des Redenschreiberberufs als hoch qualifizierter Dienstleistungsberuf ein. Darüber hinaus fördert er die demokratische Rede- und Debattenkultur. www.vrds.de