„Haltung zeigen gegen Putins Krieg“

Redenschreiberverband fordert dazu auf, in Reden Solidarität mit der Ukraine zu zeigen – HV-Reden: Tonalität an Ereignisse anpassen

Berlin, 25. Februar 2022 – Rednerinnen und Redner sollten eine klare Haltung gegen den Krieg von Russlands Präsidenten Wladimir Putin zeigen – egal, bei welchem Anlass und zu welchem Thema sie sprechen. Dazu forderte die Präsidentin des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS), Jacqueline Schäfer, auf. „Die Zeiten, sich neutral zu verhalten, sind vorbei. Putins Invasion in der Ukraine ist ein Verstoß gegen das Völkerrecht und ein Angriff auf die Demokratie. Rednerinnen und Redner sollten ein klares Zeichen der Solidarität mit der Ukraine setzen – überall, wo sie auftreten, immer und immer wieder. Redenschreiberinnen und Redenschreiber sollten ihren Auftraggebern entsprechende Botschaften anbieten und sich auch nicht scheuen, um solche Formulierungen gegebenenfalls zu streiten.“

Die VRdS-Präsidentin weiter: „Auch wenn Reden rollende Panzer nicht aufhalten, so können sie die Opfer moralisch stützen und bei uns  das Bewusstsein dafür schärfen, dass Demokratie und Freiheit immer wieder neu verteidigt werden müssen.“

HV-Saison im Kriegskontext

Im Hinblick auf die laufende Hauptversammlungssaison wirbt die VRdS-Präsidentin dafür, den Kontext des Krieges zu beachten: „Auch wenn der Erfolg eines Unternehmens allen Anlass zur Freude gibt – Jubelshows sind fehl am Platze. Das sollte sich auch im Redemanuskript widerspiegeln. Deshalb: Nüchternheit bei den Bilanzen, Emotionen bei der Solidarität mit der Ukraine. Die Tonalität sollte den Ereignissen angepasst werden – nicht nur aus Gründen der Pietät gegenüber den Opfern. Freiheitlich-demokratische Strukturen sowie sicherheitspolitische Verlässlichkeit und Frieden sind Grundvoraussetzungen für die Weltwirtschaft und deren Erfolg. Doch dies alles steht auf dem Spiel.“

Hintergrund
Seit 2014 analysieren Experten des VRdS ehrenamtlich die Reden der Vorstandsvorsitzenden auf den DAX30-Hauptversammlungen in Bezug auf Aufbau und Struktur, Argumentation, Inhalt, Sprache, Auftritt und Inszenierung. Eine Ausnahme bildete das Jahr 2018, in dem die CEOs der TecDAX-Unternehmen im Fokus standen. Die Analysen werden nicht veröffentlicht, sondern den Unternehmen zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, die Redekultur in Deutschland positiv zu beeinflussen und konstruktive Anregungen zu geben.

Weitere Informationen: https://vrds.de/redenanalysen-wirtschaft/