Berlin, 7. Juni 2018 – Auch in Zeiten der Digitalisierung bleibt die Rede ein wichtiges Instrument der Kommunikation. „Klassische Reden sind kein Anachronismus. Im Gegenteil: Digitale Technik ermöglicht völlig neue Arten von Ansprachen – an dieser Stelle sind auch professionelle Redenschreiber gefragt. Deshalb wollen wir neue Kommunikationsformen aktiv mitgestalten und neue Betätigungsfelder erschließen“, sagte Jacqueline Schäfer nach ihrer Wiederwahl zur Präsidentin des Verbandes der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) am Wochenende. Im Jahr seines 20. Jubiläums stehe der Verband somit vor neuen Herausforderungen.
Anlass war die Ordentliche Mitgliederversammlung des Verbandes am 2. Juni 2018 in Berlin, auf der turnusgemäß ein neues Präsidium gewählt wurde. Die Mitglieder bestätigten nicht nur die Berliner Kommunikationsexpertin und Medientrainerin Jacqueline Schäfer, die den Verband seit Juni 2016 führt, in ihrem Amt. Auch Sprecherin Anja Martin, Kommunikationsexpertin und Moderatorin aus Bonn, und Schatzmeister Gerd Heimisch, Berater für Kommunikation und Marketing in Kirchheim/Teck, wurden wiedergewählt.
Neuer Vizepräsident wurde Christoph Schumacher. Er war langjähriger Redenschreiber für den Vorstand der Infineon Technologies AG in München. Seit 2017 leitet er die Kommunikation des Fertigungsstandorts von Infineon in Dresden. Außerdem ist er Lehrbeauftragter für Unternehmenskommunikation an der Universität Hohenheim. Christoph Schumacher löst die Leipziger Unternehmerin und Publizistin Antje Hermenau ab.
Neu im Präsidium ist auch der Erfurter Redenschreiber Sebastian Victor. Er folgt Dr. Sabine Theadora Ruh im Amt des Schriftführers. Der erfahrene Journalist, der für das ZDF und den WDR gearbeitet hat, schreibt als Selbständiger u.a. für die Thüringer Staatskanzlei und das Bildungs- und Kulturministerium.
Zum Beauftragten für Onlinekommunikation ernannte das Präsidium Christian Gasche, der sich bereits in der Leitung der Regionalgruppe Rhein/Main/Neckar des Verbandes engagiert. Der Freie Journalist und Redenschreiber aus Frankfurt am Main löst Florian Volmer, Redenschreiber bei innogy SE, ab.
Als Gastredner begrüßte der VRdS Prof. Dr. Frank Brettschneider, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim. Er stellte den Teilnehmenden den „Hohenheimer Verständlichkeitsindex“ vor. Anhand von Redemanuskripten und mit Hilfe einer speziellen Software bestimmen er und sein Team die Verständlichkeit von Reden nach formalen Kriterien wie beispielsweise durchschnittliche Satzlänge oder Anteil der Passiv-Sätze.
Zum VRdS-Projekt Rede-Analysen Wirtschaft, bei dem Experten des Verbandes die Hauptversammlungsreden der Vorstandsvorsitzenden von DAX30- und TecDAX-Unternehmen individuell nach einem Punktesystem bewerten, sieht Brettschneider viele Anknüpfungspunkte. „Wir sind keine Konkurrenz, wir ergänzen uns.“ Das gilt auch für das Thema Digitalisierung. „Die Rede bleibt ein wesentliches Instrument für den Transport von Botschaften“, so Brettschneider.